späte apfelblüte
mit den wolken spielt
der volle mond dieser nacht
ein geheimes lied
in den himmel geschrieben
allen denen, die lieben
neue gedichte von eva cader-benedix
weiter
meer und wind
nur geister sind
stark genug, mein leben
entgegenzunehmen
zu ihnen will ich mich
hinbegeben
denn zeit will nur streben
hat keine zeit
in wirklichkeit
werde euch finden
irrlicht auf wasser
schwarzes auf weiß
winken mir zu
nehmen mich mit
wie ich bin
hier darf ich liebhaben
geistergleich
nachts gehn wir um
wie geister tun
sowohl einfach so
der ordnung halber
die wir gern stören
als auch miteinander
dieser verkehr
in hohen verwehungen treiben frauen und männer die straßen auf und ab,
als suchten sie nach irgendwelchen türen.
ich stehe unter einem torbogen, der in einen brunnenhof führt, etwas backsteinepiskopales.
es ist wahr, im wasserspiegel gibt es eine welt, die es nicht gibt;
darüber aber liegt eine in höchstem maße fragwürdige welt.
erst dachte ich, die nächte, das unbehagen, würden wieder gehen, später, oder nach dem ende. dann löste die zeit ihre daumenschraube und zog damit weiter, anderswo hin, wo es zu tun gibt. ich schaue ihr im dunkeln nach.
hier aber kam ein mensch vorbei, davon erzählen noch immer die steine.
was ist wirklicher.
stille kommt näher, sieht sich um, tritt ein.
wege IV
du bist in mir drin
und weil du in mir bist
kann ich dich nicht sehn
muß ich dich sehn?
sollen wir nicht in freundlichem dämmer
behüten unser innerlichstes geschehn?
auf daß uns nicht
die augen aufgehn?
vielleicht sollen wir
uns nur erinnern?
an wärme, gelöstheit
ein liebes gesicht?
ist das der sinn?
ganz wie ein kind
sollst du sein in mir drin
(ein kind mußt du vollkommen fraglos lieben)
denn nur in mir
bist du wirklich
mir
dort ist
in uns allen der einzige weg
zu uns hin